Ich war kürzlich wieder mal mit Freunden im Standard-Großkino und hab mir "Chernobyl Diaries" angesehen.
An sich ein spannender und gruseliger Streifen, leider hat er trotz des ungewöhnlichen und realen Settings ein paar Schwächen.
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Anfangs war ich nicht so begeistert, da mir beim Betreten des Kinosaales auffiel, daß das Publikum aus dem sich in den letzten Jahren vermehrenden Nerv-Horror-Publikum bestand.
Also: Hauptsächlich Mädels und Jungs zwischen 16 und 19, die ihren Partnern oder Freunden oder Whatever beweisen müssen, wie cool sie sind und sich vor Nichts fürchten (und am besten den ganzen Film lang reden und lachen, wo es eigentlich nicht passt).
Ich dagegen will bei einen Horror- oder Gruselfilm von der Atmosphäre, der Stimmung und Spannung erfasst werden. Sonst brauch ich mir den ja gar nicht ansehen.
Als nächstes schaffte das Kino es auch, die Trailer bei voller Saalbeleuchtung zu spielen. Meiner Meinung nach verliert ein guter Filmtrailer dabei um die 80% Wirkung. Also kurzerhand dunkel gemacht.
Der Film fängt an wie die typischen Vertreter moderner, neuer Horror/Grusel-Produktionen, also junge, amerikanische Touristen, die auf ihrer Europatour möglichst viele Abenteuer erleben wollen und alles für einen großen, ungefährlichen Spaß
halten. Auch einen Ausflug in die geräumte, verlassene und radioaktiv verseuchte Stadt Pripyat.
Dort angekommen wird der Film richtig gut. Das Setting ist bedrückend real, keine Menschen, wenig Geräusche. Musikuntermalung gibt es keine, es herrscht so gut wie immer Stille (ausser, wenn dann unheimliche Dinge passieren).
Und wenn es dunkel wird, ist es auch dunkel. Finster.
Das Beste daran: Mein vermeintliches Nerv-Publikum war von dort an still und hat den Film wohl wirken lassen. Super! Sind doch nicht alle so schlimm.
Das Ende hätte man etwas besser lösen können, ist aber wahrscheinlich den Horrorfilmen der letzten Zeit geschuldet. Trotzdem war ich begeistert.
Zuhause fiel mir dann ein, daß ich vor kurzem die STALKER Complete Edition gekauft hatte.
Darin enthalten ist auch STALKER: Call of Pripyat, wo sich die Handlung genau um diese Stadt dreht.
Also schnell am PC installiert und gespielt. Sieht immer noch sehr gut aus und bringt die Stimmung super rüber.
Auch das Spiel Metro 2033 eignet sich ausgezeichnet für das Russland-Endzeit Setting, ist allerdings auch ziemlich gruselig zu spielen.
Während man als Stalker hauptsächlich an der Oberfläche zu tun hat, ist es bei Metro 2033
bedingt durch die Handlung meist sehr dunkel und unheimlich. Freu mich schon auf den nächsten Teil der Spieleserie.
"Chernobyl Diaries" wird wahrscheinlich nicht mehr allzu lange in unseren Kinos laufen, ich kann euch nur empfehlen, ihn anzusehen.
@Kino: Die Programmierung der Saalbeleuchtung ist nicht allzu schwer, ansonsten kann ich es euch gerne zeigen.
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