William Higinbotham

William (Willy) A. Higinbotham (25. Oktober 1910; † 10. November 1994) war ein US-amerikanischer Physiker, gilt als Erfinder des ersten Videospiels Tennis for Two.

Er war der erste Generalsekretär der Federation of American Scientists.


Laufbahn:

Higinbotham begann sein Physikstudium am Williams Collage und beendete es bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges an der Cornell University im US-Bundesstaat New York. Es folgten eine Berufung zur wissenschaftlichen Arbeit im Bereich Radartechnologie am Radiation Laborytory des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und später der Wechsel zum Manhattan Project.

Seit 1945 war Higinbotham Leiter der Elektronikabteilung im Los Alamos-Forschungszentrum und arbeitete dort an Zeitschaltkreisen für die ersten Atombomben und am Radar-Gerät. Nach eigenen Aussagen war er nicht stolz auf die Arbeit an der Atombombe.

Nach 1945 wurde er erster Generalsekretär der Federation of American Scientists, einem Verband von Wissenschaftlern, der sich gegen Atomwaffen engagierte.

Ab 1947 war er Leiter der Instrumentation Division am Brookhaven National Laboratory (BNL) und arbeitete in einer Abteilung für Mess- und Analyseinstrumente. In dieser Zeit setzte er Analogcomputer für die Öffentlichkeitsarbeit des BNL ein.

Später arbeitete er für die amerikanische Atomkontrollbehörde und kämpfte dort für die möglichst sichere Lagerung von Atommüll


Tennis for Two:

Im Oktober 1958, am Tag der offenen Tür in der Turnhalle des BNL, präsentiert Higinbotham Tennis for Two, eine Anordnung aus Analogcomputer und Oszillographen, bei dem zwei Personen eine vereinfachte Art Tennis gegeneinander spielen können. Higinbotham hatte nie ein Patent auf diese Erfindung angemeldet. Er wurde 1982 von der Firma Nintendo bei einem Prozess gegen Magnavox als Zeuge geladen. Magnavox stellte Lizenzforderungen für das Patent auf Heimvideospiele. Durch eine außergerichtliche Einigung der beiden Firmen wurde Higinbotham nie offiziell als Erfinder des Videospiels anerkannt.