Die letzten beiden Tage habe ich mich nun endlich hingesetzt und GoW Ascension im SP durchgezockt. Auf normal und in 9,5 Std. netto. Die gefühlte Spielzeit hat eher 6 Stunden betragen. Brutto kann ich dafür noch ein, zwei Stunden drauflegen. Zu lang hing ich gestern Nacht im Kapitel 28 und den Trials von Archimedes fest. Obwohl dieses Kapitel durch einen Patch schon etwas 'leichter' geworden sein soll, hatte ich dort ziemliche Probs und musste es unzählige Male versuchen, die drei Stages zu schaffen. Immer und immer wieder bin ich draufgegangen. Es war bereits nach drei Uhr nachts und ich hatte solche Aggressionsschübe, dass ich immer wieder wild auf mein Pad einprügeln musste. Einmal bin ich auf der dritten Stage der Trials mit nur noch einem übrigen Gegner - natürlich aus eigenem hektischen Verschulden - abgenippelt. Der Schweiß lief mir bereits in Strömen runter, die Bude ist in diesen Tagen auch aufgeladen mit über 28 Grad (unter dem Dach) wie Hölle, und ich bin aufgesprungen und hab vor lauter Wut wahllos Gegenstände, die meine zitternden Hände zu fassen bekamen, aus dem Fenster auf die Straße geworfen, meine Couch umgeschmissen und den gläsernen Couch-Tisch mit dem nackten Fuß eingetreten. Letztendlich habe ich den Abschnitt dann nach dem zwölften Mal oder so gemeistert. So schwer erschien es mir dann auch nicht mehr. :-)
Nun aber zum Game. Über die unverschämte Veröffentlichungspolitik von Sony im Hinblick auf die Ausweisung 'uncut' ist in den Foren und auf den Boards damals ja bereits genug geschrieben worden. In vielen Tests war zudem von Kratos Ermüdungserscheinungen die Rede. Von schlechterer Grafik usw. Dem kann ich nicht wirklich zustimmen. Natürlich kann man GoW 3 grafisch gesehen kaum toppen, aber auch Ascension sieht größtenteils einfach beeindruckend aus. Die finstere Optik, die monströsen Architekturen und Mechanismen, allein die dicken Eisenketten... da stehe ich drauf. :-) Einfach cool. Zugegeben: Die Story ist eher lahm, andererseits sieht man Kratos in manchen Szenen nicht als den bedingungslosen Krieger, der wirklich alles niedermetzelt, sondern bisweilen hat man ihm menschliche Züge verliehen. Ein sympathisches Kerlchen.
Hinzu kommt von der ersten Minute an ein Action-Dauerfeuer, das in diesem Genre mit dieser optischen Präsentation und fiebrig boshaften Wut seinesgleichen sucht. Wie auch in den Vorgängerteilen werden die Feinde mit einer archaischen Brutalität und mitleidloser Grausamkeit zerstückelt, dass einem an manchen Stellen trotz eines gewissen Gewohnheitseffekts die Spucke wegbleibt. Hat man die Zeit, sich dem Game langfristig und nicht nur in kurzen Happen zu widmen, ist die Immersion zudem um so höher.
Bleibt zu erwähnen, dass die Kampf-Mechaniken in Ascension im Vergleich zum Vorgänger modifiziert wurden. Es gibt zudem neue Spezialfähigkeiten und die Mischung aus angenehm zu lösenden Rätseln, zeitlich abgestimmten Hakensprüngen, Ausweichmanövern und bisweilen fordernden Kämpfen ergibt einen durchaus würdigen und sehr guten Ableger der Serie. Auch wenn die ganz großen Schauwerte aus Teil 3 nicht übertroffen werden können (bzw. bleibt man hinter diesen zurück, v.a. was auch die Boss-Fights anbelangt), gibt es zu GoW bis auf die eigenen Vorgänger-Teile keine Alternative auf diesem Sektor. FETT!
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