Die hohe Kunst der Inszenierung

Max Payne 3 löst etwas in mir aus, das bisher kein Spiel vorher geschafft hat: Den Wunsch, die eigentlichen Spielsequenzen zu überspringen, um einfach den grandiosen Videos zu folgen.

Bislang war immer das Gegenteil der Fall, und ich wünschte mir, wie etwa im letzten Metal Gear Solid, endlich wieder selbst zur Waffe greifen zu können.

Auch in Mass Effect 3 hatte ich keine Lust, den weichgespülten Story-Modus zu spielen, und somit auf die vielen, teils spannenden Gefechte zu verzichten.

Woran liegt es also? Sicher nicht an mangelnder Tiefe der Spielmechanik, denn dank der neuen Deckungsmöglichkeiten und stetiger Munitionsknappheit spielt sich Max spannender denn je.

Auch die nicht enden wollenden Gegnerwellen, die mich von Zeitlupe zu Zeitlupe hetzen und in mir Unmengen an Adrenalin freisetzen, können es nicht sein.

Vielleicht ist es einfach die Tatsache, dass Max noch glaubwürdiger, noch menschlicher und dank der grandiosen Dialogregie noch cooler ist denn je zuvor.

Vielleicht liegt es an der abgefahrenen Kameraführung und den hektischen Schnitten, die das Spiel noch mehr in Richtung Film drängen.

Vielleicht aber auch nur daran, weil Popcorn, Bier und Controller noch nicht verrenkungsfrei mit zwei Händen zu bewältigen sind ...