Wer es schafft, sich auf Journey einzulassen und innehalten kann, ohne einmal an Achievements und Challenges zu denken, und ohne lediglich das stupide Abarbeiten einer Story zu zelebrieren, wird hier möglicherweise auf eine Art belohnt, die ganz und gar außergewöhnlich ist, weil sie einen nicht nur während des Spielens sondern auch noch lange Zeit danach berührt. Das unvergleichliche Artwork, der Minimalismus in der Darstellung und die Musik fügen sich zu einem philosophisch poetischen Gesamtkunstwerk zusammen, bei dem zu jeder Sekunde die Atmosphäre des Besonderen spürbar ist. Hier reihen sich Abschnitte von meditativer Losgelöstheit, emotionaler Tiefe als auch berückender Schönheit aneinander. Und erst die Simplizität des Gameplays ermöglicht die hypnotische Sogwirkung dieser Reise, auf die uns Journey mitnimmt. Es geht eben nicht um Geschicklichkeit oder um eine Fingerfertigkeit am Gamepad, sondern zentrales Motiv ist das Durchleben einer Reihe von Erfahrungen, die wir alle irgendwie kennen oder sogar fürchten. Und dies ist zumindest für mich die große Kunst hinter Jouney, dass es diesem Stück Software gelingt, auf so bescheidene (im Sinne von unprätentiös und frei von Pathetik) Art und Weise ein derartiges Thema mit dieser Schönheit und Tiefe umzusetzen...

Zunächst mal ein großes Lob an Gameware! Super schneller Versand, 1a Service, DANKE!
Und ihr könnt euch denken, dass das Spiel etwas ganz besonderes sein muss, wenn ich 6 Sterne vergebe und damit (m)einen Klassiker küre. Ich möchte auch nichts von den Spielinhalten hier analysieren (die müssen geheim bleiben, bis ihr sie selbst erfahrt), sondern lediglich betonen, dass es in meinen 17 Jahren Spielerfahrungen das letzte Mal bei Zelda: Ocarina of Time und Metroid Prime vorkam, dass ich schon beim Öffnen der Verpackung Gänsehaut bekam. Wohl gemerkt, obwohl ich mir bis auf einen Trailer zu Journey nichts vorweggenommen hatte. Welche Magie dann aber sogar schon bei 'Flow' und 'Flower' über mich kam, kann ich höchstens vergleichen mit den Werken aus der bildenden Kunst, etwa Casper David Friedrich oder Hukosai. Wir haben es hier nicht mehr mit Dingen des elektronischen Unterhaltungsmediums zu tun, sondern mit richtig echter, lebendiger Kunst. Wer einen Hang dazu hat oder sonst irgendetwas auf sich als Videospielerleber hält, kommt nicht daran vorbei, diese Kunst von allem anderen zu unterscheiden.